Psychologische Beratung, Coaching und Supervision (DGSv)

Menschen können in schwierige, herausfordernde Situationen kommen. Viele glauben dann, dass für sie Psychotherapie richtig ist. Dabei ist es oft einfach nur eine Herausforderung oder ein Problem ohne psychologischen Krankheitswert. Deshalb reicht oft einfach eine Beratung, ein Coaching oder Supervision.

In einem unverbindlichen Erstgespräch ist ein Kennenlernen möglich und das Anliegen und Ziel können geklärt werden.

Was ist psychologische Beratung?

Es handelt sich um eine lösungsorientierte Unterstützung bei einem Problem, einer Herausforderung bzw. Krise im beruflichen und/oder privaten Bereich. Ausgehend von der Überlegung, dass Menschen zuerst selbst versuchen, mit Schwierigkeiten umzugehen, können Probleme ein Ausmaß annehmen, welches die eigenen Bewältigungsstrategien übersteigt. Für diese Fälle wird in der psychosozialen Beratung gemeinsam nach neuen Lösungen und Umgangsweisen gesucht oder Begleitung zur Verfügung gestellt. Grundlage ist das lösungsorientierte Gespräch. Die möglichen Methoden sind vielfältig und orientieren sich an den spezifischen Kompetenzen der Beraterin/des Beraters und Zugängen der/des Ratsuchenden. Häufig werden dabei Verfahren aus der systemischen Beratung, der Kommunikationspsychologie, der Transaktionsanalyse und/oder ressourcenorientierte Verfahren angewendet. Dabei ist es nicht notwendig, das Thema zu benennen.

Wann kann eine psychologische Beratung das Richtige für mich sein?

Gründe können akute, einmalige oder länger andauernde belastende Situationen und Erlebnisse im beruflichen und privaten Kontext sein, die häufig mit individuellem Leidensdruck verbunden sind. Beispiele sind Mobbing am Arbeitsplatz, Schulden, eigene Krankheit oder Erkrankungen in der Familie (auch Sucht), Verlusterfahrungen (Trennung oder Scheidung, Todesfälle), Schwierigkeiten in der Familie (Partnerschaft, Erziehung).

Was kann mein Nutzen sein?

Psychologische Beratung kann zum einen entlastend in der schwierigen Situation sein. Durch die Begleitung von schwierigen Abschnitten und/oder Krisen im Lebenslauf kann das Gefühl der Isolation abgeschwächt werden. Zum anderen kann mit einer unbeteiligten Person nach neuen Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.

Was ist Coaching?

Der englische Begriff Coaching (von „to coach“) bezieht sich auf ein „fit machen/trainieren“ für ein bestimmtes Ziel. Es ist eine Form der Beratung, in dem das Gegenüber hinsichtlich einer Aufgabe oder eines Zieles, einer Herausforderung, Entscheidung oder Veränderung unterstützt wird. Die Methoden sind vielfältig und orientieren sich an den spezifischen Kompetenzen des Coachs und Zugängen des Coachees. Beispiele für mögliche Methoden sind aus der Kommunikationspsychologie, der Transaktionsanalyse oder ressourcenorientierte Verfahren.

Wann kann ein Coaching das Richtige für mich sein? 

Der Anlass kann ein eigener oder von außen herangetragener Veränderungswunsch oder Veränderungsdruck sein (z. B. Verbesserung der Work-Life-Balance, Verbesserung Zusammenarbeit, Erhalt der Gesundheit)

Was kann mein Nutzen sein? 

Ein begleitendes Coaching kann die Erreichung der individuell erarbeiteten Ziele der/des Ratsuchenden in der Regel beschleunigen und unterstützen. Hindernisse bei der Zielerreichung können erkannt und bearbeitet und neue Verhaltensweisen ausprobiert und verankert werden.

Was ist Supervision (DGSv)?

Supervision (lat. Supervidiere = darüber schauen, beobachten) ist eine Form der berufsbegleitenden Beratung, bei der die Selbstreflektion im Vorderdung steht. Supervision ist in allen Berufen, in denen professionelle Interaktionen mit anderen Menschen (Kund*innen, Mitarbeiter*innen, Klient*innen, Patient*innen, Kinder etc.) ein fester Bestandteil der Tätigkeit sind, sinnvoll. In dieser prozessorientierten Beratungsmethode werden z.B. berufliche (herausfordernde) Situationen, berufliches Handeln und/oder das Ausfüllen einer bestimmten Rolle/Funktion gemeinsam mit einer neutralen Person reflektiert. Durch Supervision als berufsbegleitendes Verfahren stehen der Erhalt, die Erweiterung und die Verbesserung der professionellen Handlungs- und Entscheidungskompetenzen gefördert. Supervision dient somit auch der Qualitätssicherung und Psychohygiene. Ebenfalls können Situationen aus dem privaten Kontext, soz. das Alltagshandeln Gegenstand von Supervision sein. 

Wann kann ein Supervisionsprozess (im Einzelfall auch Einzelsitzungen) das Richtige für mich sein? 

Der beruflich bedingte professionelle Kontakt mit Menschen sowie typischen Situationen in diesem speziellen Berufsalltag stellen hohe Anforderungen an die Fachkompetenz und die psychische Belastbarkeit der Fach- und Führungskräfte. Supervision gilt als Standard professionellen Handelns, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und die mentale Gesundheit zu erhalten. Supervision kann aber auch für unterschiedliche private Situationen hilfreich sein (Familienkonstellationen, etc.)

Was kann mein Nutzen sein? 

Die begleitete Reflexion der professionellen Rolle und des beruflichen Handelns unterstützt die übertragene Funktion, gemäß dem Auftrag (besser) auszufüllen und auszuführen. Handlungs- und Entscheidungskompetenzen können erweitert werden und führen zum Erhalt oder der Verbesserung der Arbeitsleistung und Gesundheit. Darüber hinaus dient es auch dazu die eigenen blinden Flecken in einer wertschätzenden Atmosphäre zu reflektieren und neue Erkenntnisse durch den angeleiteten bewussten Blick mit Distanz aus der Vogelperspektive zu gewinnen. 

„Nur wer sich seiner Position bewusst ist, ist ein bisschen frei. Nur wer seine Scheuklappen kennt, kann sie wegnehmen, andernfalls nur verleugnen.“

(Bourdieu, Pierre 1992: Die verborgenen Mechanismen der Macht)